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Dialogkreis Ortelsburg   Berichte

Rückkehr eines Gemäldes nach Mensguth   15. Juli 2012   Karola Kalinski

Die Studienfahrt der Kreisgemeinschaft im August 2011   Karola Kalinski


Bericht über das Arbeitskreis-Treffen vom 21.-23.11.2008 in Herne   Herbert John

Die Idee zu diesem Treffen ist anlässlich des Seminars in Bad Pyrmont am 18/20.04.2008 entstanden. Aus diesem Teilnehmerkreis heraus hat man sich Gedanken darüber gemacht, was bedeutet der Nachfolgegeneration die Kreisgemeinschaft Ortelsburg, bzw. wie kann die Kreisgemeinschaft die Nachfolgegeneration aktivieren und einbinden.

Die Erlebnisgeneration hat sich leidenschaftlich für die Ortelsburger Kreisgemeinschaft eingesetzt, muss aber jetzt aus biologischen Gründen für Nachwuchs sorgen. Bisher mangelte es an interessierten Personen der Nachfolgegeneration, die bereit waren, ehrenamtliche Aufgaben zu übernehmen. Das hat sich seit dem Seminar in Bad Pyrmont zum Positiven gewandelt, und somit war das Seminar ein voller Erfolg. So traf sich dieser Arbeitskreis in Herne in der Schlesischen Heimatstube, (in der Ortelsburger Heimatstube tagte der Ortelsburger Kreisausschuss), um sich über die Rahmenbedingungen klar zu werden.

Protokoll
An dem Arbeitskreis-Treffen nahmen folgende Personen teil: Renate Szczepanski, Karola Kalinski, Wilhelm Dutz, Wolfgang Kudla, Jürgen Mosdziel, Heinz-Georg Mosdziel, Dieter Packheiser, Marc Plessa und Herbert John. Weitere Personen haben ihr Interesse bekundet, konnten aber aus verschiedenen Gründen an diesem Termin nicht teilnehmen. Eine Kontaktliste mit Adresse, Telefon-Nr. und E-mail Anschrift wurde von Frau Szczepanski erstellt und verteilt.
Die einzelnen Teilnehmer haben sich zunächst gegenseitig vorgestellt, wobei sich herausstellte, dass nur noch Herbert John zur Erlebnisgeneration gehörte (als Kind von 10-12 Jahren). Frau Szczepanski hatte eine Tagesordnung vorbereitet und Herr Plessa führte Protokoll.

Rahmenbedingungen (Ziele, Arbeitsweise, Netzwerk)
Welche Ziele sollen verfolgt werden? Unter dieser Fragestellung wurden vier Schwerpunkte angesprochen, die in der Zukunft diskutiert werden sollen.

Vorgehen
Ein zeitgemäßes Vorgehen hat im Rahmen der Kreisgemeinschaft zum Teil bereits begonnen. Durch die Wahlen 2008 sind bereits mehrere Mitglieder der Nachfolgegeneration in den Kreistag gewählt worden, dadurch beginnt bereits ein kontinuierlicher Übergang. Es geht jetzt insbesondere um eine weitere noch stärkere Einbindung und Motivation der Nachfolgegeneration.

Interesse wecken
Wie kann man bei der nachwachsenden Generation überhaupt Interesse wecken? Vorschläge waren: über Naturerlebnisse direkt in Ostpreußen, über Kontakte zur Bevölkerung, um im Rahmen der Völkerverständigung den Kreis Ortelsburg und damit auch die Kreisgemeinschaft bekannter zu machen.

Geschichte vermitteln
Die schulischen Kenntnisse bezüglich der ostdeutschen Vergangenheit (hier ist nicht die ehemalige DDR oder die sog. Neuen Bundesländer gemeint) sind entweder als mangelhaft, oder als nicht vorhanden zu bezeichnen. Diese Kenntnisse über Regional- und Familiengeschichte sind vor allem in der eigenen Familie zu thematisieren und zu vermitteln.

Bekenntnis zur masurischen Kultur
Im Vordergrund steht hier die persönliche Identitätsfrage (Sprache, Religion, Sitten und Bräuche). Entscheidend muss dabei die familiäre Kulturgeschichte sein, die wach gehalten und den Nachkommen auch bewusst gemacht werden muss. Hierzu gehört auch die Vermittlung kulturhistorischer Hintergründe, durch entsprechende Seminare.

Zielgruppen Definition
Die Diskussion in der Gruppe ergab, dass Jugendliche für eine Mitarbeit erst in einem späteren Schritt angesprochen werden sollten. Zielgruppe muss die jüngere Generation (35- 45) und auch die Nachfolgegeneration (45-65) sein. Nachwuchsarbeit ist eng mit dem Begriff der Heimat verbunden, Heimat ist auch, wofür man Verantwortung trägt. Hier sind die Wurzeln der Vorfahren ein wichtiger Ansatzpunkt.

Welche Aufgaben stellt sich der Arbeitskreis?
Angesprochen wurde die Bildung eines "Kernes" von Ansprechpartnern. Zu einem späteren Zeitpunkt muss die Frage geklärt werden, "wer packt was an?" Als Ansatzpunkt wurde hier u.a. die Gestaltung und Wartung der Inhalte der Homepage im Internet angesprochen.

Neue Impulse für die Kreisgemeinschaft
Der Arbeitskreis möchte eine Brückenfunktion für die Nachfolgegeneration in Bezug auf die Kreisgemeinschaft übernehmen. Deshalb ist es notwendig, eine Nachhaltigkeit der noch zu verwirklichen Maßnahmen zu erwirken. "Was soll erreicht werden?" und dann später "Was wurde erreicht?" Einig war man sich, dass alle Aktivitäten nur in Abstimmung mit dem Kreisausschuss erfolgen werden, wenn auch die Wege zum gemeinsamen Ziel unterschiedlich sein können.

Ideensammlung zur späteren Diskussion
Hier ging es in erster Linie um eine Ideenwerkstatt, die weder ausführlich, noch abschließend diskutiert wurde, aber durchaus zur späteren Ausarbeitung beitragen kann. Folgende Einzelpunkte wurden angesprochen:

Welche Kontakte bestehen bereits?
Eine Übersicht über bereits bestehende Kontakte sollte erstellt werden, z.B.: "Freundeskreis Herten/Szczytno" im Rahmen der Städtepartnerschaft. Hier geht es zunächst einmal darum, festzustellen, welche Kontakte bestehen bereits nach Szczytno und zu welchen Organisationen, um dann ein Netzwerk zu erstellen und Kontakte zu den entsprechenden Organisationen und deren Ansprechpartnern aufzubauen. Informationen über deren Tätigkeiten einzuholen und auch unsererseits solche zu liefern. Auch der Heimatverein Ortelsburg mit seinen 40-70 Mitgliedern (Vorsitzender Herr Kucinski) ist stärker mit einzubeziehen.

Öffentlichkeitsarbeit
Wem ist z.B. bekannt, wen die Kreisgemeinschaft in Ortelsburg/Szczytno finanziell unterstützt? Warum werden die Kreisgemeinschaften immer noch als revanchistische Vereinigung angesehen? Der Internetauftritt sollte wesentlich verstärkt werden, denn im Internet ist die jüngere Generation zu Hause. Dazu gehört auch die Nutzung von Mailing-Listen. Eine eventuelle Umfrage im Heimatboten zu Interessengebieten der jüngeren Generation und eventuell auch der Jugendlichen sollte vorbereitet werden.

Weitere Termine
Es wurde vereinbart, dass zweimal pro Jahr eine AK-Sitzung stattfinden soll, die erste am 13.- 15. Februar während des Seminars in Bad Pyrmont. Hierfür sind weitere Themen zu benennen. Die zweite AK-Sitzung findet vom 4.-6. September 2009 in Schwerin (BuGa) statt. Die Organisation übernimmt Herr Wolfgang Kudla.

Kurzfristige Maßnahmen und Vorschläge
Öffnung der Heimatstube für Berufstätige auch am Wochenende (z.B. einmal im Monat). Das Februar-Seminar sollte auf die jüngere Generation ausgerichtet sein. Weitere Angebote für die jüngere Generation definieren, um sie verstärkt an die Kreisgemeinschaft heranzuführen. Anregungen für die Homepage der Kreisgemeinschaft ( positive, konstruktive Kritik wird erwartet). Erstellung eines Beitrages für den Heimatboten durch Herbert John und Wolfgang Kudla.

Alle Teilnehmer dieses Arbeitskreises waren sich darüber einig, dass dieses Treffen zunächst einmal eine Ideensammlung war und vieles noch weiter diskutiert, vertieft, bzw. organisiert werden muss. Es ist sehr positiv zu bewerten, dass der Vorschlag zur Gründung dieses Arbeitskreises aus dem Kreise der Nachfolgegeneration kam. Wobei einige in der Nachkriegszeit in Ortelsburg/Szczytno geboren wurden, oder aber erst wesentlich später ausreisen durften und somit auch dort zur Schule gegangen sind und die polnische Sprache beherrschen.

Ortelsburger Heimatbote 2009 S. 26-28