Der Kreis Ortelsburg im Bild

1945   Als Ortelsburg verloren ging

Vorwort

Sechzig Jahre sind vergangen seit unsere ostpreußische Heimat von der Roten Armee überrollt wurde und wir unsere angestammte Heimat für immer verloren. Es ist darüber viel berichtet und geschrieben worden. Dennoch gibt es in der Geschichtsschreibung darüber noch viele weiße Flecken. Das betrifft unter anderem auch das Geschehen in Stadt und Kreis Ortelsburg in dem harten Winter des Jahres 1945 und danach.

lmmer wieder bewegten mich und sicherlich die meisten Ortelsburger Landsleute Fragen, ob und wie Ortelsburg verteidigt wurde, Fragen nach den militärischen Zusammenhängen und nach menschlichen Schicksalen. In folge meiner starken beruflichen Inanspruchnahm als Berufssoldat bei der Bundeswehr kam ich leider sehr spät – fast zu spät – dazu, in dieser Richtung zu forschen. Die erste große Hilfe und zugleich Motivation war die Einsichtnahme in das Kriegstagebuch der 4. Armee beim Bundesarchiv Militärarchiv in Freiburg/Br. Dann kamen die Suche nach Zeitzeugen, Zeitdokumenten und die Auswertung der Informationen. Die Quellenlage für die letzten Monate des Krieges ist besonders im Hinblick auf die Kämpfe in Ostpreußen unzulänglich, da die Akten der beteiligten Korps und Divisionen in den letzten März-Wochen des Jahres 1945 zumeist vernichtet wurden. Naturgemäß gab es nach dem Zeitablauf von 50 Jahren Erinnerungslücken sowie Ungenauigkeiten. Viele der von mir gesuchten militärischen Zeitzeugen waren nicht auffindbar bzw. verstorben. Dennoch habe ich eine Vielzahl sich ergänzender Informationen vergleichen und auswerten können, wodurch eine weitestgehende objektive Darstellung der Ereignisse möglich ist. Dabei finden auch die leidvollen Erlebnisse vieler Ortelsburger Landsleute neben dem militärischen Ablauf der Operationen ihren Platz. Die Analyse der beiderseitigen Kräfteverhältnisse in Verbindung mit den Übersichten in den Anlagen soll es auch militärischen Laien ermöglichen, die Leistungen der dort eingesetzten deutschen Soldaten gerecht zu würdigen. Sie haben sich vielerorts auf verlorenem Posten aufgeopfert. Natürlich gab es in dem Chaos auch Gruppen und einzelne Soldaten, die sich ihrer soldatischen Verantwortung entzogen und versuchten, ihre eigene Haut zu retten.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Persönlichkeiten, Verlagen usw., die mir ihre in der Anlage aufgeführten Quellen zur Verfügun gestellt haben, herzlich bedanken. Ohne die Auswertung aller erreichbaren Quellen hätte dieses Sachbuch nicht geschrieben werden können. Ich danke besonders Herrn Professor Antonius John, Herrn Fleissner vom Buchverlag Langen Müller Herbig, Herrn Dipl.-lng. Oehler von der Traditionsgemeinschaft Panzer-Korps Großdeutschland, Herrn Helmut Borkowski aus Lengerich, Herrn Fritz Milenz aus Hamburg sowie dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Potsdam. Weitere genannte Quellen konnten infolge Ablebens oder trotz meiner Bemühungen nicht ausfindig gemacht und damit nicht kontaktiert werden. Herzlichen Dank auch an Herrn Dieter Chilla für das Lektorat.

Dieses Werk soll in erster Linie ein Heimatbuch sein. Ich widme es meinen Landsleuten aus Stadt und Kreis Ortelsburg, die soviel Schweres erleben und erdulden mußten und ihre deutsche Heimat unter Bruch des Völkerrechts verloren, und ich widme es den deutschen Soldaten, die mit großer Tapferkeit und Aufopferung versucht haben, unsere ostpreußische Heimat gegen eine überwältigende Übermacht zu verteidigen und dabei ihr Leben hingaben.

Es ist nicht die Absicht dieses Buches anzuklagen. Die Tatsachen sprechen für sich.

Möge es den Lebenden eine Mahnung sein, daß sich eine solche Katastrophe nicht wiederholen darf.

Der Verfasser


Inhaltsverzeichnis

  • Vorwort
  • Der Kreis Ortelsburg
  • Teil 1   Vor dem Sturm
  • Teil 2   Die militärische Lage an Ostpreußens Grenzen
  • Teil 3   Zwischen dem Narew und der Reichsgrenze
  • Teil 4   Die Flucht
  • Teil 5   Die 4. Armee in Not
  • Teil 6   Der Kampf um Ortelsburg
  • Teil 7   Kampf um den Norden des Kreises
  • Teil 8   Die "Heimkehr"
  • Nachbetrachtungen
  • Anlagen

  • 1945   Als Ortelsburg verloren ging   Edelfried Baginski   13 Lagekarten, 34 Fotos, 159 Seiten DIN A-4   Herausgegeben von der Kreisgemeinschaft Ortelsburg im Jahr 2005   20,- €uro

    Alle Preise zuzüglich Porto und Verpackung. Anfragen und Bestellungen richten Sie bitte an: buchversand@kreisgemeinschaft-ortelsburg.de.